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Zur Soziologie der Software
oftware ist spätestens seit Mitte des 20. Jahrhunderts elementarer Bestandteil
moderner Gesellschaften. Als Forschungsgegenstand der Soziologie ist sie lange
nur punktuell in einzelnen Teilbereichen der Disziplin aufgetaucht (z. B. Suchman 1987; Ortmann et al. 1990; Orlikowski und Robey 1991; Rammert et al.
1998) oder wurde dann zum Thema, wenn aufsehenerregende Gesellschaftsanalysen (z. B. Beniger 1986; Zuboff 1988) die Aufmerksamkeit von Soziolog*innen
kurzzeitig auf das Vordringen digitaler Technik in neue gesellschaftliche Bereiche
lenken konnten. Mit der Zeit ist so eine Reihe an soziologischen Erkenntnissen
über das Thema Software entstanden. Eine Soziologie der Software, also einen
permanenten Diskurs und eine systematische Wissensbasis über die Rolle, die
Software in modernen Gesellschaften spielt und über Vorgehensweisen, mit denen
diese Rolle soziologisch untersucht werden kann, gibt es bisher jedoch nicht. Es
ist Zeit, das zu ändern.
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